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Highlight and Shadow


Highlight and Shadow

Eine kleine Liebeserklärung an die Olympus OM-4 Ti

Die Olympus OM-4 Ti mit einigen Objektiven des OM-System.

Manchmal nimmt man eine Kamera in die Hand und hat sofort ein besonderes Verhältnis zu ihr. Sie ist nicht zwingend die beste Kamera ihrer Klasse. Technik oder Ausstattung sagen aber nicht alles aus.

Für mich ist diese Kamera, die Olympus OM-4 Ti.

Ein Erster Überblick über die Olympus OM-4 Titan

Aus dem Olympus Prospekt:

Technische Daten

  • Einäugige 35mm Spiegelreflexkamera

  • Maße und Gewicht: 136 x 84 x 50 mm und 510g (Gehäuse), 759g Olympus OM-4 Ti, Olympus Zuiko Auto-W 35mm 1:2

  • Bajonett: Olympus OM Objektiv-Bajonett

  • ISO Sensitivität: ISO6-ISO3200, Belichtungskorrektur

  • Verschluss: Elektronisch gesteuerter Tuch-Schlitzverschluss

  • Verschlusszeiten: 1s - 1/2000s und Bulb

  • Biltzsynchronzeit: 1/60s und länger. Langzeit-Blitzsynchronisierung (bis zu 1/2000s) mit dem Olympus F280

  • Filmtransport: Filmtransporthebel

  • Film Rücktransport: Kurbel

  • Batterien: 2xLR44/SR44

Die OM-4 Ti im OM System

Die Olympus OM-4 Ti kam 1987 als Nachfolge der Olympus OM-4 auf den Markt und wurde bis 2002 gebaut. Zunächst war die OM-4 Ti nur in matt-silber/champagner erhältlich. Später kam eine schwarz lackierte Variante hinzu.

Die Olympus OM-4 Titan wurde für professionelle Fotografen entwickelt und ist die technisch am weitesten entwickelte Kamera im OM-System.

1989 hat die OM-4 Titan in Champagner einen Auftritt in der Titelsequenz des James Bond Film “Lizenz zum Töten”.

Unterschiede der OM-4 Titan zur OM-4

Im Gegensatz zur Olympus OM-4 bestehen Boden- und Deckplatte der OM-4 Titan aus Titan. Des Weiteren wurde bei der OM-4 Titan das Ruhestrom-Problem der OM-4 gelöst, wodurch der Verschleiß an Batterien deutlich verringert ist. Als erste Kamera auf dem Markt verfügt verfügt die Olympus OM-4 Ti über eine Vollsynchron-Blitztechnik. Hierzu wird jedoch das Olympus F280 Blitzgerät benötigt. Mit dem Olympus Power Bounce Grip 2 und das Olympus TTL Auto Cord F0.6m ist indirektes HSS Blitzen möglich.

Die Kombination für indirektes HSS-Blitzen mit der Olympus OM-4 Ti: Der Olympus F280, der Olympus Power Pounce Trip 2 und das Olympus TTL Auto Cord F0.6m

Ausstattung und besondere Merkmale der Olympus OM-4 Titan

Die Olympus OM-4 Titan ist eine relativ leichte, kompakte und kleine Kleinbildkamera. Die wird gerade im Vergleich zu ihren Konkurrenten mit manuellem Fokus deutlich:

  • Nikon F3 - Maße und Gewicht: 148 x 96,5 x 69 mm und 700g

  • Canon New-F1 - Maße und Gewicht: 147 x 97 x 48 mm und 795g

  • Pentax LX - Maße und Gewicht: 144,5 x 90,5 x 50 mm und 565g mit FA-1 Sucher

  • Minolta X-700 - Maße und Gewicht: 137 x 89 x 51,5 mm und 505g

  • Leica M6 - Maße und Gewicht: 138 x 77 x 38 mm und 560g

  • Leica R6 - Maße und Gewicht: 138,5 x 89,1 x 63,5 mm und 635g

Hierzu noch mal im Vergleich die Maße und das Gewicht der Olympus OM-4 Ti: 136 x 84 x 50 mm und 510g.

Das Design schließt an das der Olympus OM-1 und deren Nachfolgemodellen an und lässt sich als schlicht und elegant beschreiben. Nicht umsonst heißt es, dass die Olympus OM-1 die SLR-Kamera gewesen sei, die Leica gerne gebaut hätte. Natürlich bezieht sich diese Annahme auf das Zusammenspiel von Design, Funktionalität, Kompakt- und Robustheit.

Für extremste Bedingungen gebaut, zeichnet die Olympus OM-4 Titan eine hervorragende Verarbeitungsqualität aus. Gerichtet an professionelle Fotografen steht die Kamera.

Die OM-4 Ti verfügt, ebenso wie der Vorgänger OM-4, über eine brillante Belichtungsmessung. Neben mittenbetonter Integralmessung bietet die Kamera Spotmessung und Multispotmessung (maximal 8 Spots), dazu noch Highlight- und Shadow-Tasten für sehr helle bzw. sehr dunkle Motive. Neben manueller Nachführmessung bietet sie Zeitautomatik. Zudem hat die OM-4 Ti, wie die OM-4, die Möglichkeit Werte der Spotmessung zu speichern.

Fotografieren mit der OLYMPUS OM-4 Ti

Ein Werkzeug, dass auch optisch überzeugt, nimmt man mit Freude in die Hand.

In meinen Augen beansprucht die Olympus OM-4 Ti dieses Attribut - wie auch ihre Vorgänger - für sich. Gerade in schwarz ist sie schlicht und elegant.

Die Kamera liegt gut in der Hand. Alle Knöpfe, Schalter und Regler sind gut erreichbar. Wie im OM-System üblich wird die Blende am Objektiv eingestellt. Die Verschlusszeit an einem Zeitenring am Bajonett. Um die roten Zeiten B (Bulb) und 60 (1/60s - mechanische Notzeit) zu erreichen, muss bei der Betätigung den Zeitenring, die B-Lock Taste betätigt werden. An der Vorderseite der Kamera befindet sich neben eines 12 Sekunden Selbstauslöser und des PC-Sync-Anschluss, eine Taste zur Beleuchtung des Sucher. Auf der Oberseite finden sich Filmtransportkurbel, Rewind-Taste, ISO- und Belichtungskorrektur, Rückspulkurbel, ein Modus Schalter (zwischen MANUAL und AUTO), über welchen gleichzeitig die Batterie kontrolliert werden kann und natürlich ein Auslöseknopf mit der Möglichkeit einen Kabelauslöser anzuschließen.

Bis hierher unterscheidet sich die Olympus OM-4 Ti wenig von ihrer Konkurrenz. Doch neben den eben genannten Tasten befinden sich auf der Oberseite der OM-4 Ti eine Taste zur Spotmessung, eine Highlight und eine Shadow Taste, sowie ein Schalter am Auslöser, mit dem Ergebnisse der Spotmessung gespeichert oder gelöscht werden können.

Mit diesen Tasten ist zwar auf der Oberseite der Kamera einiges los und das Handling der OM-4 Ti erfordert Konzentration und Übung, jedoch ist für mich die Spot- (in Kombination mit den Highlight/Shadow-Tasten) und die Multispotmessung herausragend.

Die Highlight und Shadow Tasten ermöglichen eine sehr schnelle Kontrolle bei sehr hellen oder dunklen Motiven. Durch die Multispotmessung, ist eine Umsetzung/Anwendung des Zonensystem von Ansel Adems möglich. Die durchgeführten Messungen lassen sich durch einen Schalter am Auslöser speichern oder löschen.

Schlussgedanken

Auch wenn 1995 von Olympus die OM-3 Ti erschien, ist die OM-4 Ti ist gleichwohl Höhe- und Schlusspunkt des OM-Systems. Da das OM-System ausschließlich auf die manuelle Fokussierung ausgerichtet war, kann es gegenüber Systemen anderer Kamerahersteller zunehmend ins Hintertraffen. So erschien zum Beispiel 1987 das Canon EF-Bajonett und die erste Canon EOS Kamera, deren Autofokus die Vormachtstellung von Canon vergrößerten. Bis zur Einstellung des OM-Bajonett 2002 führte das OM-System ein Nischendasein, was in meinen Augen sehr schade ist.

Für mich ist die Olympus OM-4 Ti trotz oder gerade wegen ihrer Limitierungen meine Lieblings 35mm Kamera.


Welche Erfahrungen hast Du mit der Olympus OM-4 Ti gemacht? Sag mir Deine Meinung zur Om-4 Ti in den Kommentaren.

Über Kommentare und Anregungen freue ich mich, wie auch über Likes.


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